Die unten, durch eine farbige Fotokopie der Vorderseite gezeigten, echten, österreichischen Briefmarken, die für die sogenannte Krakauer Ausgabe verwendet wurden, sind unter dem Namen Mülleraufdruck bekannt. Der Name leitet sich von der Person ab, die eine sehr große Menge dieser Marken, mit diesem Aufdruck, erwarb und sie, im guten Glauben, dass diese echt sind, weiterverkaufte. Um dies zu beweisen wurde auf der Rückseite ein eigener Besitzstempel und eine Nachbildung PBerest angebracht, der der Leiter der Postverwaltung in Lwów war. Die Marken befinden sich in einem sehr gutem Zustand, ungebraucht und mit vollem Originalgummi. Andere Details sind an der farbigen Fotokopie zu erkennen.

Was sagt uns das? Die österreichischen Urmarken sind echt. Mülleraufdruck – Józef Müller war Post-Oberkontrolleur in Krakau. Er hat in der Druckerei Kozianski in Krakau mit originalen Aufdruckmatritzen, die er neu zusammengesetzt hat, Fälschungen hergestellt, die einfach an der Aufdruckhöhe, die kleiner als 9 mm ist, zu erkennen sind. Józef Müller hat sich auch den „Besitzerstempel“ von Pjotr Berest beschafft und damit auch Marken signiert – allerdings hat er dazu 1919 noch keinen Tintendrucker benutzt.  Typisch sind beide Signatur-/Besitzerzeichen auf einer Marke. Müller hat nur Buchdruckaufdrucke gefälscht, nie die Kronenwerte 2, 3, 4, 10 Kr.

Trotz dieses Pseudoattestes bringt marmarizimo bei seiner Auktion seinen Standardspruch. „I sell as forgery“. Die „Meinung“ ist wohl doch nicht so sicher.