Scannen
Der erste Schritt bei der Überprüfung eines Überdruckes ist das Erstellen eines digitalen Bildes des Überdruckes mit Hilfe eines Flachbrettscanners. Das Fotografieren des Überdruckes mit einer Digitalkamera ist wegen der fehlenden Reproduzierbarkeit der Messanordnung nicht sinnvoll.
Ich nutze z.Z. einen Epson Perfection V500 Photo, einen Flachbrettscanner mit einer Auflösung von bis zu 4800 dpi im DIN A4 Format. Wir wollen jetzt den Aufdruck einer Marke analysieren. Legen Sie dazu die zu prüfende Marke möglichst gerade ausgerichtet auf den Scanner. Als gutes Hilfsmittel hat ich eine Steckkarte erwiesen, bei denen die Streifen bis auf ca. 1-2 mm entfernt wurden. Man kann dann die Marken auf die Steckkarte stecken, ohne dass der Aufdruck durch den Streifen überdeckt wird.
Flachbrettscanner werden immer mit Programmen zur Bedienung des Scanners aus Bildbearbeitungsprogrammen heraus ausgeliefert. Je nach verwendetem Programm müssen Sie unterschiedliche Menüeinträge aufrufen, um das Scannerprogramm zu starten. Ich benutze für die Bearbeitung der Marken das Programm Adobe Photoshop Elements, in einer Version 11. Spätere Versionen bieten keine Unterstützung für die Twain-Schnittstelle, sodaß man nicht mehr sinnvoll scannen kann. Das Programm hat den Vorteil, bei verschiedenen zur Vermessung notwendigen Werkzeugen mit metrischen Angaben zu arbeiten, während andere Programme oft mit Pixeln arbeiten. Nachdem Sie das Bildbearbeitungsprogramm gestartet haben, rufen Sie die Funktion zum Scannen von Bildern auf (Photoshop: Datei/Importieren). Nach dem ersten Einlesen eines Vorschaubildes markiert man den zu scannenden Detailbereich. Als nächstes stellt man die Scannerparameter ein. Stellen Sie die Auflösung mindestens auf 1200 dpi, besser noch 2400 dpi ein. Wenn ihnen die Auflösung 2400 dpi nicht angeboten wird, versuchen sie eine manelle Eingabe.
Markieren Sie jetzt einen Scannbereich nur dem Aufdruck. Der Rest der Marke ist für die Positionsbestimmung nicht relevant.
Bei den folgenden Abbildungen sehen sie die Auswirkungen der verschiedenen Auflösungen beim Einscannen der Bilder. Sie sehen eine Marke mit 100, 200 und 600 dpi gescannt. Beim Scan mit 600 dpi hat man eine gut Detailgenauigkeit, um mit den Mitteln des Bildbearbeitungsprogrammes Messungen im 10-tel Millimeterbereich durchführen zu können – besser ist aber eine Auflösung von 1200 dpi oder 2400 dpi. Für eine Dokumentation der Positionen sollte man nur 2400 dpi Scans nutzen.
100 dpi | 200 dpi | 600 dpi |
1200 dpi |
Starten Sie jetzt den Scanvorgang für den Detailbereich, den Sie markiert haben, indem Sie die entsprechenden Schaltflächen des Scannerinterfaces drücken. Nach dem Scannen wird das Bild als zu bearbeitendes Bild im Bildbearbeitungsprogramm angezeigt. Prüfen Sie jetzt, ob die Marke richtig ausgerichtet ist. Sollte die Marke beim Einlegen in den Scanner, verrutscht sein, können Sie sie mit den Werkzeugen des Bildbearbeitungsprogrammes geraderichten. In Programm Photoshop Elements erfolgt dies über die Funktion „Bild/Drehen/Bild gerade ausrichten“. Sie können die Ausrichtung prüfen, indem Sie eine Markierung entlang von markanten Linien aufziehen.
Im nächsten Schritt wollen wir dann den eingescannten Aufdruck vermessen.