Form IV A,B,C

Form IV A,B,C

Für den Aufdruck der 2 – 10 Kr Freimarken, die ein Format von 29:33 mm hatten und sich somit von den bisherigen 80 H-Marken der Form III unterschieden, musste ein neue Aufdruckform angefertigt werden, die als FORM IV bezeichnet wird.

Die Form IV A,B,C wurden im Steindruckverfahren gedruckt. Bei den Steindruckaufdrucken ist die Stellung der Aufdruckteile – POCZTA – Ornament – POLSKA – zueinander auf allen Marken immer gleich, da alle Aufdrucke aus einem Grundaufdruck erzeugt wurden.

2Kr   3Kr   4Kr   10kr

Entstehung der Form IV A

DIe Grundform der Steindrucküberdrucke der Kronenwerte ist die Form IV A. Sie besteht aus 100 Feldern.

Von einer einzelnen Form für einen Aufdruck wurden 5 Abdrücke auf Umdruckpapier gemacht. Diese 5 Abdrucke wurden in einer Reihe nebeneinander aufgeklebt und auf einen Stein übertragen.

Es gibt zwei mögliche Vorgehensweisen, wie dann die komplette Form entstanden ist.

  • von diesen 5 Aufdrucken wurden dann zwanzig 5-er Streifen auf Umdruckpapier gedruckt. 10 Streifen wurden als linke Hälfte untereinander geklebt und 10 Streifen als rechte Hälfte.

alternativ

  • von diesen 5 Aufdrucken wurden zwei 5-er Streifen auf Umdruckpapier gedruckt. Diese beiden 5-er Streifen wurden zu einem 10-er Streifen zusammengeklebt, der wiederum auf einen Stein übertragen wurde. Von diesem 10-er Streifen wurden 10 Abdrucke auf Umdruckpapier gemacht, die zu einem 100-er Bogen untereinander geklebt wurden.

Die entstandenen 100 Felder wurden dann auf den Stein übertragen. Aus dem Vorgehen ergibt sich, dass die linke Hälfte des Bogens IV A aus 5 Spalten der Typen 1-5 und auch die rechte Hälfte aus 5 Spalten der Typen 1-5 besteht.

Mikstein hat in seinem Buch 1933 noch von 10 Einzellabdrucken gesprochen, die zu einem 10-er Streifen zusammengeklebt wurden. Das passt aber nicht zur Wiederholung der Spalten in der rechten Hälfte des Bogens.

Die Form IV A wurde teilweise in die Form IV B (25 Felder der unteren Hälfte) und leicht verändert in die Form IV C (40 Felder der unteren Hälfte) umgewandelt

Entstehung der FORM IV B

Überdruck der Freimarken 2 Kr (Teilauflage), 4 Kr, 10 Kr

Nachdem der Aufdruck der ganzen Bogen zu 100 Marken abgeschlossen war, musste der Aufdruck auf den Werten erfolgen, die vom Postökonomat in 25er-Bogen geliefert wurden. Das Bedrucken der 25-er Bögen mit der 100-er Druckplatte war unpraktisch. Dies führte zur Erstellung der neuen FORM IV B für den Aufdruck auf den Freimarken zu 2 Kr, 4 Kr und 10 Kr in 25-er Blöcken. Die Form IV B wurde aus einem Teil der unteren Hälfte der Form IV A erzeugt.

Entstehung der FORM IV C

Überdrucke der Portomarken 1 Kr, 5 Kr, 10 Kr – Aufdruck in organgerot.

Diese Form wurde erstmals 1960 im Katalog „POLSKIE ZNAKI POCZTOWE“ aufgeführt. Mikstein 1933 und Laszkiewicz „POLSKIE ZNAKI POCZTOWE“ 1935 nennen diese Form noch nicht. Mikstein hatte noch angenommen, dass die Portomarken auch mit Form IV A überdruckt worden waren. Die Form IV C wurde vermutlich aus dem oberen 40-er Block der Aufdruckgrundform IV A hergestellt. Da die Portomarken schmaler als die Freimarken der Form IV A/B sind (25:33 mm) , wurde ein Block von 4×10 Marken auf Umdruckpapier gedruckt. Jetzt wurde der Block 10-er Streifen zerlegt, die Aufdrucke in der Breite verringert und wieder zusammengefügt. Da die Aufdrucke auf allen Marken zentriert sind, kann man erkennen, dass die Spalten gleichmäßig in der Breite reduziert wurden.