Grundlagen
Die Krakauer Ausgabe von 1919
Im Januar 1919, verfügte die neu gebildete polnische Regierung, dass die damals aktuellen österreichischen Briefmarken, die für den postalischen Gebrauch in der Südhälfte des Landes gültig waren, zum 21.Januar ungültig wurden. Der verfügbare Bestand an österreichischen Briefmarken wurde mit einem "Poczta Polska" Überdruck überdruckt.
Die im Postökonomat in Krakau befindlichen Restbestände der österreichischen Briefmarken der Ausgabe 1916 bis 1918 wurden schon am 2.1.1919, teils der Buchdruckerei Kozianski, teils der Steindruckerei Zielinski in Krakau übergeben, um mit einem polnischen Aufdruck versehen zu werden. In der Druckerei Kozianski wurde der Aufdruck in Buchdruck, in der Druckerei Zielinski in Steindruck ausgeführt. Als Überwachungsorgan und Leiter des Überdruckverfahrens wurde der Postkommissär J.Walcher bestimmt.
Diese überdruckten Marken waren ab dem 21.Januar die allein gültigen Marken. Die Mengen der österreichischen Briefmarken die überdruckt wurden, waren gering und unterschiedlich. Innerhalb von vier Monaten waren verschiedene Qualitäten von Fälschungen auf dem philatelistischen Markt verfügbar. 1927 – nach acht Jahren – äußerte ein Experte die Meinung, dass wahrscheinlich mindestens 60% der gängigen und mindestens 90% der selteneren Überdrucke gefälscht seinen.
Im Jahre 1933 schrieb Stanislaus Mikstein eine Abhandlung über den Hintergrund dieser Ausgabe und die Methoden zur Authentifizierung der Überdrucke. Seine Methoden sind bis heute die akzeptierten Mittel zur Authentifizierung der Überdrucke.
Die Überdrucke wurden entweder im Buchdruck(Typografie) oder im Steindruck(Lithografie) hergestellt. Beim Buchdruck besteht der Aufdruck aus drei Teilen: dem Wort POCZTA, einem Rhombus, und dem Wort POLSKA. Der Buchdruck wurden für das Überdrucken von Bögen zu je 100 Marken (10×10) benutzt. Es wurden aber auch einige Werte nur als Teilbögen von 50 Marken (Untere Hąlfte der Platte II: 15 H Dopłata, 6 H) und sogar kleinere Teilbögen (Platte I: 25 H, 10 Kr Porto) überdruckt. Beim Steindruck besteht der Überdruck ebenfalls aus drei Teilen: dem Wort POCZTA, einem Ornament, und dem Wort POLSKA. Der Steindruck wurde für das Überdrucken von Bögen zu je 100 Marken (10×10) oder Blöcken von 25 Marken (5 x 5) benutzt. Im Folgenden sehen sie die beiden Überdruckformen.
Buchdruck(Typografie) | Steindruck(Lithografie) |